„Sex sells“ – diesen Slogan hat vermutlich jeder schon einmal gehört, seine Relevanz ist alleine im Bereich der Werbung letztlich täglich zu sehen, er hat eine lange Geschichte und eine Menge verschiedenster Implikationen. Durch Internet und Soziale Media wurde das Thema der Sexualität auf eine neue Ebene gerückt, da sie dadurch nicht nur allgegenwärtig, sondern auch unbegrenzt verfügbar ist. Es gibt Stimmen die behaupten, dass das Internet ohne die Bereitstellung von E-Mail und freien Pornokanälen vielleicht nicht so erfolgreich gewesen wäre, wie dies faktisch der Fall ist. Viele Privatpersonen verdienen mit sexuellen Angeboten im Internet teilweise Millionen, viele angestellte Darsteller erfahren eine bis dato ungekannte Ausbeutung, Kinderpornographie hat dadurch eine schwindelerregende Dimension erreicht und die Psyche der Konsumenten, v.a. von Kindern und Jugendlichen, wird dadurch in verschiedener Hinsicht stark geprägt. Was dies alles für kulturelle und gesellschaftliche Auswirkungen hat, soll in diesem Kurs gemeinsam mit den Teilnehmern erarbeitet und diskutiert werden.
"Ewige Jugend, unbegrenzte Selbstoptimierung und Schönheitskult: Unsere aktuelle Gegenwart lebt in einem Selbstverständnis, das eine historisch gesehen vielleicht singuläre Diesseitsbejahung kultiviert. So erfreulich und genussreich die damit verbundenen Lebenserfahrungen seinen können, so explizit wird damit eine der entscheidendsten Lebenswirklichkeiten des Menschen ausgeblendet, der Tod. Entscheidend alleine deswegen, weil der Tod zu den wenigen Gewissheiten im Leben des Menschen gehört, was in früheren Generationen im Westen wie allen bekannten Menschheitskulturen, teils bis heute, zu einer sehr lebendigen Auseinandersetzung mit dem Thema "Tod" geführt hat. Der Vortrag möchte mit Blick auf die Wandeltheater-Aufführung "Bamberger Totentanz" von "AGIL" Einstimmung und thematische Hinführung zum Thema "Tod" aus historischer, philosophisch-theologischer, kunstgeschichtlicher, politisch-gesellschaftlicher sowie psychologischer Perspektive anbieten."
Der Islam ist heutzutage wegen seiner Sexualethik stark in der Kritik, und zwar nicht nur von westlicher Seite, sondern auch aus dem Islam selbst heraus. Die Kritik betrifft das Geschlechterverhältnis, in dem die Frau als benachteiligt gesehen wird, die Institution des Konkubinats, der Kinderehe und der Polygamie und andere Themen. Besonders in den letzten Jahren gibt es zudem intensive Bemühungen um eine feministische Neudeutung kritischer Koranstellen. Im Kurs wollen wir uns sowohl mit den Grundlagen der Sexualethik in Koran, Hadith und Normenlehre als auch mit der modernen Debatte zu ausgewählten Themen beschäftigen.
Friedl Dicker gehörte zu den Studentinnen, die 1919 zusammen mit Johannes Itten an das neu gegründete Bauhaus nach Weimar zogen. Durch ihre herausragende künstlerische Begabung entwickelte sie sich zu einer der wenigen Frauen, die sich in einer weitgehend von Männern dominierten Welt durchsetzen konnten. Aufgrund ihres jüdischen Glaubens und ihrer politischen Position wurde sie 1942 nach Theresienstadt deportiert, wo es ihr gelang Malunterricht für Kinder zu organisieren. Es waren Momente des Entfliehens, in denen rund 4.000 Kinderzeichnungen entstanden, die auf einem Dachboden die Zeit überdauerten. Am 9. Oktober 1944 wurde Friedl Dicker in Auschwitz ermordet. Der Vortrag wird musikalisch von Dieter Krefis an der Oboe begleitet.
Je weiter wir in der Zeit zurückgehen, desto fremdartiger werden die Tauf-, Heirats- und Sterbeeinträge in Kirchenbüchern, die uns Auskunft über die Lebensdaten unserer Vorfahren, ihre Berufe, Herkunft etc. geben. Das Schriftbild unterscheidet sich von der im 20. Jahrhundert üblichen Deutschen Schreibschrift und auch von dem der heute gebräuchlichen Lateinischen Schreibschrift. In diesem Kurs geht es neben dem Entziffern von Kirchenbucheinträgen aus dem Zeitraum von ca. 1850 bis 1700 um das Verständnis von damals verwendeten Formulierungen. Sie lernen Hilfsmittel und Strategien zum Entschlüsseln lateinischer Einträge oder veralteter deutscher Wörter kennen, sodass Sie den ganzen Inhalt älterer Kirchenbucheinträge für Ihre familiengeschichtliche Forschung nutzen können. Im Kurs gehen wir auch auf Ihre Beispiele ein.
Kirchenbücher – bzw. Matrikel – sind eine wichtige Quelle für familiengeschichtliche Forschung. Seit mehreren Jahrhunderten halten sie Taufen, Heiraten und Sterbefälle fest. Für die Zeit vor 1876, als Standesämter eingeführt wurden, sind sie meist die einzige Quelle, die diese persönlichen Ereignisse aufzeichnete. Im Kurs lernen Sie Aufbau und Besonderheiten katholischer und evangelischer Kirchenbücher kennen und erfahren, wie Sie am besten vorgehen bei der Suche nach Ihren Vorfahren. Gemeinsam erproben wir Recherchestrategien an online zugänglichen Kirchenbüchern auf Plattformen wie Matricula, Archion und Porta fontium. Anschließend haben Sie Gelegenheit, diese Strategien für Ihre Vorfahren zu testen. Sie erfahren auch, wie Sie sich in Kirchenbucheinträgen zurechtfinden, die auf Latein oder Tschechisch verfasst sind.