Sprechen Sie "Bambärcherisch"? Der Bamberger Dialekt ist ein Kulturgut, das gesprochen und gepflegt werden sollte, um erhalten zu bleiben. Es gibt inzwischen viele Begriffe ("Sochärä" und "Wöddä"), die vom Aussterben bedroht sind, wenn sie nicht weitergegeben werden. Im Praxiskurs soll Bambärcherisch gesprochen werden. Wir versuchen uns auch an der Verschriftlichung ("wi mers schraibd hald").
Zum Tag des Bieres In Kooperation mit dem Historischen Verein Bamberg Als Mitte des 19. Jahrhunderts die Industrialisierung das Brauhandwerk in Bamberg erreichte, wussten einige Unternehmer rasch, technische Innovationen und Arbeitsteilung für sich zu nutzen. An den Lebensläufen der Brauereibesitzer Simon Lessing, Johann Martin Leicht und Ludwig Rübsam wird gezeigt, wie unterschiedlich sie den Übergang zur industriellen Bierherstellung gestalteten und welchen Einfluss sie auf das Braugewerbe in Bamberg nahmen.
Wie viele andere Kirchen Bambergs hat St. Elisabeth eine spannende Baugeschichte, die man auf den ersten Blick kaum sieht: ehemals Kirche des Spitals im Sande, Lager des hiesigen Bauamtes, aber auch Pferdestall! Begonnen wurde nach 1400 mit dem Chor als ältestem Bauteil, dann immer wieder angebaut, umgebaut, entfernt...Das heutige geschlossene Gesamtensemble ist das Ergebnis von Bau- und Ausstattungsentscheidungen vornehmlich des 20. und 21.Jahrhunderts. Anhand von Plänen und Bildern wird im Vortrag diese wechselvolle Geschichte im Spiegel des jeweils aktuellen Zeitgeistes näher erläutert.
Mit einem Präsenzvortrag in der Volkshochschule Bamberg Stadt beschließt Dr. Karl Südekum die Vortragsreihe Bamberger Buch-Geschichten 2023/24. Er befasst sich mit der deutschsprachigen Otto-Vita des Konrad Bischoff aus dem Jahre 1473. Die deutschsprachige Otto-Vita des Konrad Bischoff ist u.a. in zwei Handschriften aus den letzten Jahrzehnten des 15. Jahrhunderts (Msc.Hist.155 und Msc.Add.21) sowie in zwei weiteren Abschriften aus dem 17. (RB.Msc.125) bzw. 18. Jahrhundert (HV.Msc.133) im Bestand der Staatsbibliothek Bamberg erhalten. Der Autor verfasste diese Vita als Biograph des Bamberger Bischofs Otto I. und nicht als zeittypischer Legendenschreiber. Der Vortrag ordnet sie in die Überlieferungsgeschichte der Otto-Viten ein, verdeutlicht den geistesgeschichtlichen Hintergrund des Autors und zeigt am Digitalisat der Bamberger Handschrift Msc.Hist.155 auch Beispiele der Volkssprache zur Lutherzeit auf. Dieser Vortrag ist der elfte und letzte innerhalb der elfteiligen Reihe Bamberger Buch-Geschichten 2023/24. Die Vortragsreihe wird in Zusammenarbeit mit der Otto-Friedrich-Universität Bamberg, der Volkshochschule Bamberg Stadt, dem Colloquium Historicum Wirsbergense und dem Historischen Verein Bamberg durchgeführt.
Mit der Debatte um die „Lüpertz-Fenster“ für die ehemalige Spitalkirche St. Elisabeth in Bamberg ist die Bedeutung sakraler Kunst als auch des Lichts im Kirchenraum in unserer Region neu in den Fokus gekommen. Mit einem Blick auf leuchtende Beispiele moderner Kirchenfenster im Erzbistum Bamberg möchte die Referentin einen Überblick über die Genese und Funktion dieser transparenten Bild- und Farbwände seit den 1960er Jahren geben. Von Georg Meistermanns Farbenfeuer über bemerkenswerte Betonglas- und Echtantikglas-Fenster auch weniger bekannter Künstler bis hin dem mutigen Schritt des Einbaus neuer Künstlerfenster in einen gotischen Kirchenraum sollen Techniken und unterschiedliche Qualitäten und Bedeutungsdimensionen anschaulich werden. Dr. Birgit Kastner, Hauptabteilungsleiterin Kunst und Kultur, ist im Erzbistum Bamberg unter anderem für die Kunstdenkmalpflege in den Kirchen und damit auch für Erhalt und Bewahrung des Kulturguts Kirchenfenster verantwortlich.
Innerhalb von Jahrzehnten verbreitete sich der Reformorden der Zisterzienser im Hochmittelalter durch ganz Europa. Die asketischen Mönche pflegten ihren Ruf „Wildnisse“ in „Paradiese“ zu wandeln. Sie festigten Grenzregionen und agierten stets auf der wissenschaftlichen Höhe ihrer Zeit. In ihrer radikalen Auslegung der Benediktsregel, insbesondere des Grundsatzes ora et labora, gestalteten sie quer durch Europa ganze Landstriche nach ihren Bedürfnissen um. Durch ihren systematischen Wissensaustausch wurden sie zu einem agrarischen Innovationsmotor und zu einem regelrechten Wirtschaftsimperium. Sie prägten einen eigenen Typus von Kulturlandschaft: die Zisterzienserlandschaft. Solche Zisterzienserlandschaften gibt es quer durch Europa. 17 ehemalige Zisterzienserabteien aus fünf Ländern haben sich als Cisterscapes – Cistercian landscapes connecting Europe – zusammengetan, um dieses spannende Phänomen zu erforschen und ins öffentliche Bewusstsein zu rücken. Koordiniert wird dieses Kulturerbenetzwerk vom Landkreis Bamberg aus. Denn hier liegt mit Ebrach die älteste Zisterze rechts des Rheins. Die einst reiche und mächtige Abtei im Steigerwald ist ein wichtiger Meilenstein bei der Verbreitung des Ordens ins ostfränkisch-deutsche Reich und darüber hinaus. Der Vortrag stellt uns das Phänomen Zisterzienserlandschaft und das Netzwerk CISTERSCAPES, den aktuellen deutschen Kandidaten für das Europäische Kulturerbe-Siegel, vor.