Die katholische Kirche St. Heinrich ist der Mittelpunkt des östlichen Stadtgebiets von Bamberg. Mitten im Expressionismus geplant und bis 1929 gebaut, zählt sie zu den bedeutenden deutschen Sakralbauten ihrer Zeit. Sie zeigt ein ganz eigenes Verständnis von „Moderne“ ihres Architekten Michael Kurz. Bemerkenswert sind die direkten Bezüge der Architektur auf die damals hochaktuellen theoretischen Texte der geistlichen Schriftsteller Romano Guardini und Johannes van Acken, die kontrastierenden Materialien Bruchstein (außen) und Sichtbeton (innen), die abgestimmte Innenausstattung und vieles mehr.
In Zusammenarbeit mit dem Förderverein St. Gangolf e.V. Im Zuge der Generalsanierung von St. Gangolf, der ältesten Bamberger Kirche, sind die bisher getrennten Anna-Kapelle und Göttlich-Hilf-Kapelle miteinander verbunden worden zu einem eigenen Kirchraum. Einerseits gab es erheblichen Sanierungsbedarf. Zum anderen bestand der Wunsch nach einer eigenen Taufkapelle, aber auch einer multifunktionalen Nutzungsmöglichkeit für kleine Veranstaltungen, um veränderten Anforderungen in Kirche und Gesellschaft zu entsprechen. Die Umgestaltung verbindet Historisches mit Neugeschaffenem. Im Schnittpunkt der Kapellenachsen befindet sich der neue Altar; der Ort für Gottesdienste ist neu gestaltet mit Ambo, vergoldetem Wand-Reif, als Symbol der Ewigkeit, beweglicher Bestuhlung, Taufstein und Beleuchtung, während der Bereich vor der Göttlichen Hilfe mit historischem Gestühl für Gebet und Meditation geblieben ist. Die vorhandenen Gemälde und Skulpturen, meist aus dem 16. Jahrhundert, wurden in den neugestalteten Kirchenraum integriert, der von Gemeinde und Besuchern gut angenommen wird. Noch offene Sanierungskosten abzutragen, ist das Anliegen des Fördervereins St. Gangolf, der die Führung mitveranstaltet.
In Zusammenarbeit mit dem DoMus Besucherservice. Tausende feinster Fäden spannen sich vom Gewölbe des Bamberger Doms zum Kaisergrab, reflektieren und bündeln das Licht. Mit der transparent-leichten Fadeninstallation gelingt es der Künstlerin Elke Maier, Blicke zu lenken, Punkte im Raum zu akzentuieren und in Verbindung zu bringen. Das Kaisergrab im Bamberger Dom wird damit vom 13. Juli bis Ende September 2024 in ein einzigartiges „auratisches Wechselspiel zwischen Licht, Raum und Materie“ getaucht, die Memoria, das Gedenken an Kaiser Heinrich II. wach gehalten. Die in Österreich lebende Künstlerin Elke Maier (*1965) arbeitet seit dem Jahr 2000 mit faszinierenden Interventionen im sakralen Raum, u.a. Fadeninstallationen im Wiener Stephansdom, in Salzburg, Graz, ebenso wie im Neumünster in Würzburg, in Berlin, Bochum oder Augsburg. Ihre Kunst versteht sich als ebenso schöpferischer wie meditativer Prozess, als Überwindung von Gestalt und Raum. Die Hauptabteilungsleiterin Kunst und Kultur des Erzbistums Bamberg, Dr. Birgit Kastner, erläutert die Entstehung und die Idee dieses besonderen Werks im Bamberger Dom.